Die elektronische Gesundheitskarte wurde in Österreich eingeführt, um den Zugang zu medizinischen Informationen zu erleichtern und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Mit der e-card können Versicherte ihre persönlichen Daten, Krankenversicherteninformationen und medizinische Dokumente sicher speichern und bei Bedarf an Gesundheitsdienstleister weitergeben. Ab dem 1. Jänner 2020 muss auf neu ausgegebenen und ausgetauschten e-cards ab dem 14. Geburtstag ein Lichtbild dauerhaft angebracht werden. In der Regel werden dafür von der Sozialversicherung bereits bestehend Fotos aus Registern, z. B. Reisepass, Personalausweis, Scheckkartenführerschein oder aus dem Fremdenregister, verwendet. Der Austausch der e-cards erfolgte automatisch bis Ende 2023.

Die Funktionen der e-card:
elektronische Patientenakte, Rezeptvergabe und Terminvereinbarung

Eine der Hauptfunktionen der e-card ist der Zugang zur elektronischen Patientenakte. Diese umfasst wichtige medizinische Informationen wie Diagnosen, Medikamentenpläne, Allergien und Impfungen. Durch den elektronischen Zugriff auf diese Information können Gesundheitsdienstleister schnell auf relevante medizinische Daten zugreifen und eine bessere Behandlung und Betreuung gewährleisten. Die Rückseite der e-card dient ebenso als Europäische Krankenversicherungskarte und ist innerhalb der EU-Mitgliedstaaten, EWR-Staaten und der Schweiz gültig. Dadurch entfällt die Ausstellung der Urlaubskrankenscheine.

Darüber hinaus ermöglicht die e-card die elektronische Rezeptvergabe. Ärzte können verschriebene Medikamente direkt auf die e-card laden, was den Prozess der Medikamentenbeschaffung für die Patienten vereinfacht. Mit der e-card können Versicherte ihre Medikamente in der Apotheke abholen, ohne ein physisches Rezept vorlegen zu müssen.

Die Vorteile der e-card: die Sicherheit

Bedenken gibt es oftmals beim Thema Sicherheit der elektronischen Patientendaten. Es besteht die Sorge, dass diese Daten gehackt oder missbraucht werden könnten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die e-card eine sichere und verschlüsselte Plattform für den Austausch medizinischer Informationen bietet. Es werden strenge Datenschutzbestimmungen und Sicherheitsmaßnahmen implementiert, um die Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten.

Zusätzlich zur e-card: ELGA für medizinische Daten und Patienteninformationen

Die e-card deckt nicht alle medizinischen Informationen und Funktionen ab. Es gibt weiterhin bestimmte medizinische Dokumente, die nicht elektronisch gespeichert werden können, wie beispielsweise Röntgenbilder oder andere bildgebende Verfahren.

Zusätzlich zur e-card gibt es die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA). ELGA und die e-card sind zwei separate, aber miteinander verbundene Systeme im österreichischen Gesundheitswesen. ELGA ist das elektronische Informationssystem, das die medizinischen Daten und Informationen der Patienten speichert und verwaltet. Hier werden zum Beispiel Befunde, Diagnosen, Medikationspläne und Impfungen gesichert. ELGA ermöglicht es den autorisierten Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken und anderen medizinischen Einrichtungen, auf diese Daten zuzugreifen und sie miteinander zu teilen.

Die e-card dient also als Zugangsmittel zum Gesundheitssystem, während ELGA die Plattform ist, auf der medizinische Daten und Informationen gespeichert und ausgetauscht werden. Die e-card ist eine Voraussetzung für die Nutzung von ELGA. Ohne die gültige e-card können Patienten nicht auf ihre elektronischen Gesundheitsdaten zugreifen oder von den Vorteilen von ELGA profitieren.

Fazit

Insgesamt bietet die elektronische Gesundheitskarte in Österreich viele Vorteile und Funktionen, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern und die Qualität der Behandlung erhöhen. Die e-card erleichtert den Austausch von medizinischen Informationen zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern und ermöglicht eine effizientere und koordinierte Betreuung der Patienten. Trotz möglicher Zweifel und Bedenken ist es wichtig, die Potenziale und Chancen der e-card anzuerkennen und kontinuierlich an der effektiven Digitalisierung des Gesundheitssystems zu arbeiten.

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